In der Kurzgeschichte Höhlentage von
Nora Gartenbrink, die im Jahr 2013 erschienen ist, geht es um die
Liebesbeziehung der Ich Erzählerin zu einem Cannabis Konusumenten.
Die Erzählerin schildert darin zunächst die persönlichen Details
zu ihren Lebengefähren, welchen sie auch direkt anspricht. So lernte
sich das Paar auf einem Festival kennen und sie verliebte sich in
ihn, obwohl er Sandalen und kurze Hosen trug doch ihr das eigentlich
immer zu wider war, wenn Männer sich so kleideten. Außerdem
schlildert sie, dass er mit Behinderten arbeitet und gibt seine teils
absurden Äußerungen wieder. Sie schildert seine kulinarischen
Vorlieben, um dann in eine Problembetrachtung über ihre Beziehung
über zu gehen.
Die Autorin hat dem Inhalt eine klare
Struktur gegeben, welche auch einem logischen Aufbau folgt. Zunächst
schildert sie sehr genau wie der Lebensgefährte seine Drogen
verwahrt und, dass er vermutet regelmäßig bestohlen zu werden (
Zeile 1 bis Zeile 24 ). So versteckt er sein Gras in einer Buddha
Statue und vermutet den Diebstahl zu entdecken, weil der“ Winkel
verändert war“ und „ jemand“ somit sein Gras geraucht haben
muss. Das Pronomen „jemand“ verweist hierbei auf die Tatsache,
dass mehre Leute aus seinem Umfeld in Frage kommen. Dieses Umfeld
stellt sie in den Zeilen 25 bis 30 vor, so geht sie besonders auf den
Mitbewohner Rolle ein, welcher in dem folgenden Text auch noch einmal
Erwähnung findet. Gefolgt wird die Einführung in sein Umfeld von
einer Charakteristik seiner Person( Zeile 30 bis 55), in der sie aber
auf eine detailierte Ausführung seines Aussehens verzichtet. In
diesem Textabschnitt charakterisiert sie viel mehr den typischen
Drogenkonsumenten mittleren Alters. Sie betont vielmehr seinen
lässigen Kleidungsstil, denn als sie sich kennen lernten trug er
Sandalen und Shorts, was sie eigentlich an Männern nicht leiden kann
( Zeile 30 bis 31). Ihr Lebensgefährte arbeitet in einem sozialen
Beruf und betreut sehr engagiert und liebevoll behinderte Menschen (
Zeile 34), seinen Lebensmittelpunkt bildet die Wohngemeinschaft. Er
lebt mit seinem Mitbewohner Rolle zusammen, welcher arbeitslos zu
sein scheint ( Zeile 3?=) In den darauf folgenden Zeilen schildert
sie die Höhlentage ( Zeile 56 bis Zeile 80) in welchen sich die
Männer in ihrer Wohnung zurück ziehen. Die Höhlentage dauern
meistens um die vier Tage und schließen sich an einen rituell
vollzogenen Einkauf beim Discounter an. Bei diesem erwerben die
Männer große Mengen an Fertiggerichten, um sich dann für die Dauer
der Höhlentage in ihrer Wohnung zu verschanzen. Hierbei benötigen
sie neben der Nahrung noch 20 g Drogen und eine Spielkonsole. Die
ritualaisierten Höhlentage folgen festen Regeln, so darf niemand die
Wohnung während der Höhlentage verlassen und niemand darf diese
betreten. An die Beschreibung der Höhlentag schließt sich ihre
Kritik an ihm und seinen Lebensstil an ( Zeile 81 bis 116). So
bedauert sie auf sehr viel verzichten zu müssen. Sie würde sehr
gerne einmal mit ihm ausgehen ohne in ständiger Sorge vor einer
Polizeikontrolle leben zu müssen. In diesen Zeilen zieht sie die
ernüchternde Bilanz ihrer Beziehung. An die Bilanz ihres Verzichtes
schließt sich ein abschließendes Fazit an ( ab Zeile 117).
Bei der Geschichte handelt es sich auf
jeden Fall um eine Kurzgeschichte. Diese ist beispielsweise durch
eine konfliktreiche Situation gekennzeichnet, was in diesem Fall
gegeben ist. Denn die Erzählerin hat ein sehr großes Problem mit
dem Drogenkonsum des angesprochenen. Zudem stehen in Kurzgeschichten
üblicherweise 1 bis 2 Personen im Fokus. In diesem Falle sind das
die Ich Erzählerin und der von ihr angesprochene Lebensgefährte.
Zudem bekommt man keine fundierten Informationen über die Figuren,
wie in Kurzgeschichten üblich, sondern man erfährt nur die Dinge,
die die Sprecherin selbst schreibt. Ein weiteres Merkmal von
Kurzgeschichten ist, dass diese einen geringen Umfang haben, was hier
bei 1 Din A 4 Seite klar erfüllt ist und das es sowohl einen
überraschenden Einstieg gibt als auch einen offenen Schluss. So wird
in diesem Falle offen gelassen, ob die beiden Personen noch ein Paar
sind und wie der Angesprochene reagiert. Es ist auch unklar wie es zu
diesen Worten der Erzählerin überhaupt kam.
Die Erzählperspektive ist die Ich
Erzählperspektive. Die Ich Erzählerin spricht in ihrer
Kurzgeschichte den Mann über den sie schreibt direkt an. Hierfür
verwendet sie das Personalpronomen Du. Die Sprache ist emotional und
umgangssprachlich geprägt. Die Sprecherin ist sprachlich nah an dem
Angesprochenen dran und verzichtet auf Fachbegriffe. Sie greift auf
umgangssprachlich verwendete Wortverkürzungen zurück wie mal statt
einmal. So ist die Sprache eher so gestaltet wie eine mündliche
Kommunikation, weniger wie ein Brief oder eine schriftliche
Abhandlung. Sie verwendet aber dennoch Stilmittel. So greift sie
Wörter der vorhergehenden Sätze in den folgenden Sätzen immer
wieder auf und arbeitet mit Wiederholungen ( „Ich wäre gern mal
abends mit dir ausgegangen ohne Augentropfen und Paps. Ohne Angst, in
eine Polizeikontrolle zu geraten ( Zeile 102 ff)“). Sie greift bei
dieser genannten Textstelle auch zu dem im „Kiffer“Milleu
gebräuchlichen Terminius Paps anstatt zu schreiben Drehpapier oder
Zigarettenpapier. Ein weiteres Stilmittel ist die Steigerung mit der
sie ihre Ausführung abschließt: Ich möchte.. ich kann.. ich hasse
( Zeile 121 bis 125).