Eine Ubersicht ¨ uber die visuellen, die auditiven, die audiovisuellen und die multimedialen ¨ Genres und ihre spezifischen Gestaltungsmittel ist zu erarbeiten und zu sichern. • H¨orgenres (Nachricht, Kommentar, H¨orfolge, H¨orspiel, H¨orbericht; Lied/Song, Instrumentalmusik, Rede, O-T¨one) und deren Gestaltungsmittel (Raumakustik, Ger¨ausche als Kulisse oder als Symbol, Musik als Brucke zwischen Spielphasen, Af- ¨ fektmusik in Verbindung mit gesprochenem Wort, O-T¨one, Sprache als episches, dramatisches, dialogisierendes, lyrisch-verdichtendes Element, Originalsprache, Sequenz, Blende) • visuelle Genres (Buch, Pressetexte, Werbung, Flugblatt, Plakat) und deren Gestaltungsmittel (Bildauswahl, Verh¨altnis von Bild und Text, Bildaufbau und Bildgestaltung, optische Aufmachung, Montage) • audiovisuelle Genres (Fernsehnachricht, Fernsehbericht, Kommentar, Dokumentation, Interview, Feature, Film, Serie, Talkshow, Fernsehshow, Live-Sendung, Videoclip, Werbung) und deren Gestaltungsmittel (Einzelbild, Schnitt, Sequenz, Kameraeinstellungen, Kameraperspektive, Kamerafuhrung, mise-en-scene, Ton, Licht, ¨ spezielle Effekte, Verbindung von Ton und Bild, Montageprinzipien) • multimediale Genres (Filmprotokoll, Treatment, Drehbuch, Computer: Textverarbeitung, Internet) und deren Gestaltungsmittel
Im Einzelnen ist die Vermittlung von Grundwissen und Grundfertigkeiten in folgenden Bereichen verbindlich: 1. Bewusstmachen und Training unterschiedlicher Schreibweisen 2. Kenntnisse der Phasen des Schreibprozesses und Aneignung der spezifischen Kompetenzen 3. Sicherheit im Umgang mit formalisierten und freieren Formen des Schreibens: • Inhaltsangabe, Protokoll, Lebenslauf, Bewerbung, Facharbeit • Textinterpretation • Er¨orterung • freiere Formen des Umgangs mit literarischen Texten: kreatives Schreiben • freiere Formen des Sachschreibens; journalistische Muster (z.B. Rezension, Leserbrief, Essay), Beitr¨age zu Wettbewerben, Vorwort, Rede, eigene Stellungnahme zu gew¨ahlten Mitteln und Formen 4. Schreiben nach Mustern 5. Erstellen eines Lesejournals zu einem Thema oder einer Lekture ¨ 6. Gestaltungsaufgaben k¨onnen in allen Bereichen der Gegenstandsfelder (Sprache, Texte, Kontexte) angesiedelt sein und sich im sprachlich-kreativen Bereich (Sprachexperiment), im literarischen Bereich (Gedichte, Erz¨ahlungen, Szenen) oder dem Bereich von Sach- und Gebrauchstexten (Sachtexte, Rede, Essay, Rezension u.a.) bewegen. Eine der folgenden Gestaltungsubungen soll umgesetzt werden: ¨ 38 3 Strukturen des Faches • Bild-Text-Kombination, Ausstellung • Arbeit mit filmischen Mitteln: Gestalten von Expos´e, Drehbuch, Kurzfilm • Gestaltung einer audiovisuellen oder interaktiven Pr¨asentation • Herstellung eines Teils einer Schulzeitung, eines Jahrbuchs, eines Prospekts/Programmheftes, einer Sendung fur das Schulradio, eines Beitrags f ¨ ur ein Schulvideo- ¨ Programm oder fur den Offenen Kanal
4.2.1 Literarische Motive im Wandel (11.1) Im ersten Halbjahr des 11. Jahrgangs wird erarbeitet, wie ein literarisches Motiv in verschiedenen Gattungen und Medien zu unterschiedlichen Zeiten gestaltet wird. Literarisches Verstehen wird am Beispiel der Methode des werkimmanenten Interpretierens und kontrastiver Methoden grunds¨atzlich reflektiert und geubt. Diese L ¨ ¨angsschnittbetrachtung kann im Fachgymnasium auf das 20. Jahrhundert beschr¨ankt bleiben. 4.2.2 Eine Epoche in ihrer Eigenart (11.2) Im zweiten Halbjahr des 11. Jahrgangs wird eine Epoche mit all ihren Bestimmungsfaktoren erarbeitet. Historische, literatursoziologische, literarische, literaturtheoretische, ¨asthetische Zeugnisse einer ausgew¨ahlten Epoche bilden den Schwerpunkt der Arbeit. Neben der Leistung der werkimmanenten Methode wird die erschließende Leistung anderer methodischer Zugriffe wichtig (biographische, literatursoziologische, rezeptions¨asthetische Methode). 4.2.3 Epochenwandel und Epochenkontraste (12.1) Im ersten Halbjahr des 12. Jahrgangs werden Epochenwandel, Zeitenwende und Kontrast zum erkenntnisleitenden Ansatz der Betrachtung von Sprache, Literatur und Medien. Das literaturtheoretische und sprachlich-¨asthetische Selbstverst¨andnis der Autorinnen und Autoren zeigt im Vergleich Kontinuit¨at und Wandel. 4.2.4 Wirklichkeit im Medium von Sprache und Literatur (12.2) Im zweiten Halbjahr des 12. Jahrgangs soll der Frage nach dem Bezug der Literatur zur Wirklichkeit besonders in Werken des 19. und 20. Jahrhunderts nachgegangen werden. Dadurch entsteht ein thematischer Rahmen, innerhalb dessen sich grunds¨atzliche systematische Fragestellungen kommunikationstheoretischer und sprachphilosophischer Art ergeben. Sie werden einbezogen in die Thematisierung des Verh¨altnisses von Literatur, Sprache und Denken ebenso wie in die Thematisierung der Wirkung von Medien in der Informationsgesellschaft. Die Schulerinnen und Sch ¨ uler erlangen so Einsicht in grundle- ¨ gende Leistungen des sprachlichen Handelns und Gestaltens und in deren M¨oglichkeiten und Grenzen (Formen des Realismus, Naturalismus, Funktion der Sprache und der Medien). 4.2.5 Die literarische Moderne zwischen Tradition und Postmoderne (13.1) Im ersten Halbjahr des 13. Jahrgangs wird die Vielfalt der modernen Literatur den Schule- ¨ rinnen und Schulern insbesondere an Werken der klassischen Moderne vermittelt. Als ¨ Leitfaden dient dabei der Aspekt von Traditionsbruch und -zusammenhang. Die Einsicht in die Kontinuit¨at und den Wandel literarischer Inhalte, Aussagen und Formen und der Sprache er¨offnet vielf¨altige Perspektiven des Lebensverst¨andnisses und der Lebensgestaltung. 41 Deutsch – Sekundarstufe II 4.2.6 Produktion, Rezeption und Wertung von Literatur (13.2) Im zweiten Halbjahr des 13. Jahrgangs wird der Frage nach Produktion, Rezeption und Wertung von Literatur in der Gegenwart, auch im Vergleich mit anderen Zeiten nachgegangen. Grundlegende, komplexe Fragen des Literaturschaffens, des Literaturbetriebs, der Medien werden exemplarisch erarbeitet (Funktion von Sprache, Literatur und Medien). 4.3 Aussagen zur Verbindlichkeit Der Erwerb der in Kapitel 2 aufgefuhrten Kompetenzen ist die verbindliche Zielperspek- ¨ tive des Lernens im Fach. Die weiteren Angaben zur Verbindlichkeit ergeben sich aus den im Kapitel 3 unter fachlich-systematischen und den in den Kapiteln 4 und 5 unter themenund projektorientierten Gesichtspunkten genannten Aussagen. Die Vertiefung der in den Gegenstands- und Handlungsfeldern genannten Grundkenntnisse und Grundfertigkeiten ist verbindlich. Die Kursthemen sind in der angegebenen Abfolge verbindlich. Die in Kapitel 4.4 genannten Themen sind Vorschl¨age, die - je nach Schulpro- fil, den Interessen und Lernvoraussetzungen der Lerngruppe etc. - ver¨andert und erg¨anzt werden k¨onnen. Die Lehrkraft entscheidet nach Abw¨agung der sachlichen, didaktischen und methodischen Aspekte eines Themas, mit welchem Gewicht und in welchem Umfang einzelne Elemente der Gegenstands- und Handlungsfelder in den Unterricht integriert werden. 4.4 Themen Die hier aufgefuhrten Themen sind den jeweiligen Kursthemen zugeordnet. Bei der Aus- ¨ wahl und Erarbeitung der Themen ist zu beachten, dass die mit den Kursthemen gesetzten Schwerpunkte realisiert und die Grundkenntnisse und -fertigkeiten der Gegenstands- und Handlungsfelder vermittelt werden k¨onnen. In die Behandlung der Themen sind Texte und Medien aller Art einzubeziehen. 4.4.1 Literarische Motive im Wandel (11.1) • Jugend • Natur • Liebe • Anpassung und Widerstand 4.4.2 Eine Epoche in ihrer Eigenart (11.2) • Emanzipation des Individuums in der Literatur des 18. Jahrhunderts • Individuum und Gesellschaft • Emanzipation des Verstandes und des Gefuhls ¨ 42 4 Themen des Unterrichts 4.4.3 Epochenwandel und Epochenkontraste (12.1) • Jahrhundertwenden: ” Nach innen geht der geheimnisvolle Weg“ (Novalis) - ” Von innen nach außen“ (Pinthus) • Große Einzelne in der Literatur verschiedener Epochen: Kleist, Jean Paul; Thomas Mann, Kafka • Frauen in der Literatur verschiedener Epochen: Sophie la Roche, Annette von DrosteHulshoff, Else Lasker-Sch ¨ uler und Ingeborg Bachmann ¨ 4.4.4 Wirklichkeit im Medium von Sprache und Literatur (12.2) • Realismus, Naturalismus und die M¨oglichkeiten und Grenzen von Sprache und Kommunikation • Literatur im Spannungsfeld von Autonomie und Engagement • Autorengruppen und ihre literarische Programmatik 4.4.5 Die literarische Moderne zwischen Tradition und Postmoderne (13.1) • Die Entstehung der literarischen Moderne und ihre Voraussetzungen • Auf der Suche nach der eigenen Identit¨at • Literarische Lebensgeschichten vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik • Heimat, Flucht und Exil in der Literatur des 20. Jahrhunderts • Mythos und Moderne 4.4.6 Produktion, Rezeption und Wertung von Literatur (13.2) • Medien der Literatur im Wandel • Autoren, Kritiker und Leser • Literatur und ihre Theorie: Produktions- und Rezeptions¨asthetik
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