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Montag, 10. Juli 2017

Lehrplan Wirtschaft und Politik

4.4.1 Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Grundlagen der Bundesrepublik Deutschland (11.1 und 11.2) Gesellschaft, Sozialstruktur und sozialer Wandel Gesellschaften ver¨andern sich. In sich sind sie sehr komplex gestaltet, so dass ihre Struktur in einem ersten Zugriff nur mithilfe ausgew¨ahlter Kriterien n¨aher beschrieben werden kann. Auf dieser Grundlage sollen modellartige Vorstellungen der Sozialstruktur im zeitlichen Wandel entwickelt werden. Mit der abschließenden Problematisierung und aktuellen Konkretisierung soll den jungen Heranwachsenden nicht nur Orientierungswissen vermittelt werden. Sie k¨onnen Erfahrungswissen aus ihrem direkten Lebensumfeld mit einbeziehen. Themen Inhalte Soziale Ungleichheit und soziale Mobilit¨at – demographische Merkmale – geschlechtsspezifische Differenzierungen – ethnische Zugeh¨origkeit – Bildung und Ausbildung – Einkommen und Verm¨ogen – Berufs- und Sozialprestige – vertikale und horizontale Mobilit¨at Modelle der Gesellschaft – Grundtypen der Sozialstruktur: St¨ande, Klassen, Schichten – neue Ans¨atze zur Beschreibung der Sozialstruktur: Milieutheorie – Lebensstile Sozialer Wandel in komplexen Gesellschaften – Individuum und Gesellschaft – Sozialisation – Jugendgruppen und Subkulturen – Familie im Wandel – Randgruppen der Gesellschaft – Arbeit und Freizeit 38 4 Themen des Unterrichts Das politische System der Bundesrepublik Deutschland Dieses Kursthema eignet sich zur Einfuhrung in die Arbeit mit Systemans ¨ ¨atzen und - theorien. Die Inhalte sollen sich nicht auf eine Institutionenkunde beschr¨anken. Eine Offnung des Unterrichts kann z.B. durch Expertenbefragungen, Besuche in politischen ¨ Einrichtungen, Gerichten usw. stattfinden. Themen Inhalte Politik - Was ist das? – Darstellung verschiedener Politikbegriffe – Macht und Herrschaft – Politische Ordnungsmodelle Die politische Ordnung – Das Grundgesetz: Die Bundesrepublik Deutschland als demokratischer und sozialer Bundes- und Rechtsstaat – Parlament, Regierung und Opposition: Gewaltenteilung - Gewaltenverschr¨ankung – Bundespr¨asident Der politische Prozess – Formen der Willensbildung: Wahlrecht und Wahlen Parteien, Verb¨ande, Burgerinitiativen, plebiszit ¨ ¨are Elemente – Gesetzgebung – Medien und politische Offentlichkeit ¨ – Jugend und politische Partizipation Die Rechtsordnung – Grundrechte – Bundesverfassungsgericht – Aspekte des Rechtssystems – Gef¨ahrdungen des Rechtsstaates 39 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II Die Soziale Marktwirtschaft Die Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland ist in ihrer historischen Entwicklung eine M¨oglichkeit zur Minderung sozialer H¨arten und Schw¨achen des Systems der freien Marktwirtschaft. Sie ist der politischen Gestaltung angesichts neuer Herausforderungen und somit der Ver¨anderung unterworfen. Dies kann durch Betriebserkundungen, Diskussionen mit Wirtschaftsvertretern und eigene Erfahrungen als wirtschaftlich Handelnde exemplarisch untermauert werden. Themen Inhalte Grundbegriffe, Mittel und Ziele des Wirtschaftens – Guterknappheit, menschliche Bed ¨ urfnisse als Trieb- ¨ kraft des Wirtschaftens, ¨okonomisches Prinzip Grundlagen des marktwirtschaftlichen Systems – Wirtschaftsliberalismus – der Wirtschaftskreislauf – Markt-Preisbildung – Marktformen – Konsumenten-, Produzentensouver¨anit¨at – Unternehmertum und Selbst¨andigkeit Der Verbraucher in der Marktwirtschaft – Zielvorstellungen privater Haushalte – Verbraucherschutz – Verbraucherpolitik Die Soziale Marktwirtschaft und die politischen Rahmenbedingungen – Verteilungspolitik – Wettbewerbsordnung – Tarifautonomie 4.4.2 Wirtschaft in Theorie und Praxis (12.1) Wirtschaft in einer sich wandelnden Welt In allen Wirtschaftsordnungen geht es um die Frage, welche Guter und Dienstleistun- ¨ gen erstellt werden, nach welchen Gesichtspunkten ihre Verteilung erfolgt und wie die Verfugung ¨ uber die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital geregelt ist. ¨ Dies beeinflusst entscheidend die ¨okonomische Entwicklung einer Gesellschaft, bestimmt das Verh¨altnis von Wirtschaftswachstum, Preisstabilit¨at, Besch¨aftigungsstand und au- ßenwirtschaftlichem Gleichgewicht. Die Folgen des technischen Fortschritts wirken sich in einer offenen Marktwirtschaft als Zwang zum Strukturwandel aus, der als regionaler, sektoraler und intrasektoraler Ver¨anderungsdruck in Erscheinung tritt. Aufgabe des Staates ist es, regulierend jene Auswirkungen des Wirtschaftens zu vermeiden, die auf die Selbstzerst¨orung des politischen und ¨okonomischen Systems hinausliefen. In diesem Sinne setzt der Staat die Rahmenbedingungen. Methodisch empfiehlt sich bei diesem Semesterthema die Arbeit mit Daten, Statistiken und Grafiken. Wer m¨ogliche Entwicklungen des Strukturwandels er¨ortern und uber Stra- ¨ tegien der Einflussnahme diskutieren m¨ochte, kann sich der Szenariotechnik bedienen. 40 4 Themen des Unterrichts Themen Inhalte Wirtschaftsordnung – Marktwirtschaft - Soziale Marktwirtschaft- Zentralverwaltungswirtschaft – Transformation in Ostdeutschland - die Rolle von Markt und Staat Wirtschaftspolitische Zielsetzungen/ wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland – konjunkturelle Entwicklung – hoher Besch¨aftigungsstand, Arbeitslosigkeit – stetiges Wirtschaftswachstum, Strukturwandel – stabiles Preisniveau, Inflation – außenwirtschaftliches Gleichgewicht, Zahlungsbilanz, Leistungsbilanz, ... Grundkonzeptionen – Nachfrageorientierung – Angebotsorientierung Wirtschafts- und Konjunkturpolitik in der Praxis – Finanz- und Fiskalpolitik des Staates (Einnahmenpolitik - Ausgabenpolitik - Saldenpolitik/Sparen, Kredit, Staatsverschuldung) – Geldpolitik in der EU Standort Deutschland – Deutschland im Strukturwandel – Staatsquote und Umverteilung – Lohnkosten, Produktivit¨at, Lohnstuckkosten ¨ – Arbeitszeit- und Besch¨aftigungsmodelle – Arbeitsethik und Innovationsbereitschaft – rechtliche Rahmenbedingungen (Transaktionskosten) – Marktversagen (¨offentliche Guter) und Staatsversa- ¨ gen Die Unternehmung Der Betrieb bzw. die Unternehmung ist ein Entscheidungsfeld von zentraler Bedeutung fur die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft und damit auch f ¨ ur das Individuum und ¨ seine Lebensgestaltung. Schulerinnen und Sch ¨ uler sind in ihrer gegenw ¨ ¨artigen Rolle als Konsumenten und Wirtschaftsburger ebenso von betrieblichen Entscheidungsprozessen ¨ betroffen bzw. in sie eingebunden wie in ihrer zukunftigen Rolle als Erwerbst ¨ ¨atige. Daraus ergibt sich fur die ¨ ¨okonomische Bildung auch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der komplexen Struktur von Betrieben und ihrer Einbettung in die soziale, politische und ¨okonomische Umwelt. Im Mittelpunkt dieser Unterrichtseinheit steht dabei die Vermittlung der ¨okonomischen, organisatorischen und sozialen Strukturen einer Unternehmung. In diesem Zusammenhang sollen die interdependenten Beziehungen der Betriebe zu ihrer sozio-¨okonomischen Umwelt verdeutlicht und kritisch hinterfragt werden. Einzelwirtschaftliche Probleme werden nur dort ausfuhrlich behandelt, wo sie von ¨ gesamtwirtschaftlicher Relevanz sind. Die ” Begegnung mit der Arbeitswelt“ soll in Form eines Wirtschaftspraktikums stattfinden. Damit werden schulisches und außerschulisches Wirtschaftslernen miteinander verbunden. Zu allen im Unterricht theoretisch behandelten einzel- und gesamtwirtschaftlichen Fragestellungen verl¨auft die Praxis zur Veranschaulichung parallel. 41 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine unterrichtliche Vorbereitung des Wirtschaftspraktikums unabdingbar ist. Andernfalls gelangen die Schulerinnen und Sch ¨ uler kaum zu einem ¨ zusammenh¨angenden Bild uber die verschiedenen Elemente des betrieblichen Arbeitspro- ¨ zesses. Dementsprechend sollte die Unterrichtseinheit m¨oglichst vor der Aufnahme des Wirtschaftspraktikums durchgefuhrt werden, evtl. schon am Ende der Jahrgangsstufe 11. ¨ Im Allgemeinen sollte die Verantwortung fur die inhaltliche Vor- und Nachbereitung so- ¨ wie fur die organisatorische Durchf ¨ uhrung der ¨ ” Begegnung mit der Arbeitswelt“ im Fach Wirtschaft/Politik angesiedelt sein. Themen Inhalte Einfuhrung ¨ – Begriffe: Betriebswirtschaft - Betriebe - Unternehmen – Uberblick ¨ uber den betrieblichen Transformationspro- ¨ zess Grundentscheidungen der Betriebsfuhrung ¨ – Kriterien fur die Standortwahl ¨ – Grundung und Rechtsformen ¨ – Aufbauorganisation – Grundlagen unternehmerischer Entscheidungsfindung Die betrieblichen Grundfunktionen – Beschaffung und Lagerhaltung – Produktion und Kosten – Absatz – Investition und Finanzierung Die Unternehmung im Spannungsfeld ¨okonomischer, politischer und gesellschaftlicher Interessen – Okologische Verantwortung ¨ – Wirtschaft und Ethik – Konkurrierende Interessen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern (z.B. Kundigungsschutz, Mitbe- ¨ stimmung, Tarifauseinandersetzungen) – Betriebliche Flexibilit¨at und Fl¨achentarif – Organisation der Arbeit – Qualifikation in Aus- und Weiterbildung – Personalentwicklung – Frauen in Berufs- und Arbeitswelt 42 4 Themen des Unterrichts 4.4.3 Politik und Gesellschaft im Spannungsfeld europ¨aischer Interessen (12.2) Vom Europa der Nationalstaaten zur Europ¨aischen Union Der Prozess der europ¨aischen Einigung erscheint unumkehrbar. Am Beginn stand das Bemuhen in den f ¨ unfziger Jahren, aus den Erfahrungen der Weltkriege zu lernen und ¨ ¨ahnliche Katastrophen in Europa in der Zukunft zu vermeiden. Hinzu kamen in den sechziger und siebziger Jahren prim¨ar wirtschaftliche Impulse. In der Gegenwart gewinnt der Aspekt der gemeinsamen Bew¨altigung ¨okologischer und sicherheitspolitischer Probleme zunehmend an Bedeutung. Aus der Perspektive der Schulerinnen und Sch ¨ uler ist es be- ¨ sonders wichtig, Mitgestaltungsm¨oglichkeiten fur die B ¨ urgerinnen und B ¨ urger in einem ¨ geeinten Europa aufzuzeigen. Eine enge Zusammenarbeit mit den F¨achern Geschichte und Erdkunde, aber auch mit den modernen Fremdsprachen, wird empfohlen. Außerdem sollte die Erkundung konkreter EU-Projekte vor Ort Teil des Unterrichts sein. Themen Inhalte Der politische Einigungsprozess – EU: Entwicklung und Aufbau, Institutionen und Organe, Entscheidungsstrukturen und -prozesse – Staatenbund - Bundesstaat - Regionalismus – Supranationalit¨at und Souver¨anit¨at Wirtschaftliche Antriebskr¨afte und Perspektiven – Zentrum und Peripherie (¨okonomische Strukturdaten) – Gemeinsamer Binnenmarkt – Der EURO und die Rolle der Europ¨aischen Zentralbank – Chancen und Probleme einer gemeinsamen europ¨aischen Wirtschafts- und Strukturpolitik Außen- und Sicherheitspolitik – Politische Organe und Strukturen der Zusammenarbeit – Kollektive Sicherheitssysteme im milit¨arischen Bereich – Aktuelle Konflikte in Europa und die M¨oglichkeiten gesamteurop¨aischer L¨osungsstrategien – Europa im internationalen System Herausforderungen der europ¨aischen Einigung – Partizipationsm¨oglichkeiten der Burgerinnen und ¨ Burger ¨ – Osterweiterung der EU – Regionalisierung (am Beispiel der Mare-BalticumInitiativen) – Umweltstandards in Europa – Universalit¨at von Menschenrechten – Nationale und europ¨aische Identit¨at 43 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II Deutschland in einem Europa ohne Grenzen Die rasante Entwicklung in Europa seit 1989 und der Prozess der europ¨aischen Einigung haben zu tiefgreifenden Ver¨anderungen gefuhrt. Das markanteste Merkmal ist die ¨ Aufhebung der Blockkonfrontation hin zu offenen Grenzen und zu einer verst¨arkten Kooperation. Dieser Paradigmenwechsel verl¨auft jedoch keineswegs spannungsfrei. Die bei vielen Menschen dadurch ausgel¨oste Neuorientierung in der Lebensplanung ¨außert sich unter anderem in Migrationsbewegungen. Diese Thematik betrifft wesentlich die Lebenswirklichkeit von Schulerinnen und Sch ¨ ulern. ¨ Uberwindung nationaler Grenzen er ¨ ¨offnet einerseits vielf¨altige M¨oglichkeiten, andererseits bedeutet sie Verunsicherung in der bisherigen kulturellen und nationalen Identit¨at. Um eine Uberschneidung konkreter Inhalte ¨ mit Erdkunde zu vermeiden, ist eine Absprache der Fachschaften notwendig. Themen Inhalte Mobilit¨at und Migration – Erscheinungsformen europ¨aischer Mobilit¨atsprozesse und Migrationsbewegungen – Push- und Pull- Faktoren – Deutschland - ein Einwanderungsland Okonomische Aspekte von ¨ Mobilit¨at und Migration – Wirtschaftliche Strukturdaten und Regionen: Zentrum und Peripherie – Mobilit¨at von Gutern und Kapital in Europa ¨ – Kosten und Nutzen der Immigration nach Deutschland Integration und Identit¨at – Mehrheit - Minderheiten – Mentalit¨aten und kulturelle Identit¨aten – Fremde in Deutschland: ” Bereicherung oder Bedrohung“ – Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit – Asylrecht und Staatsburgerschaftsrecht im eu- ¨ rop¨aischen Vergleich – Wahlrecht fur Ausl ¨ ¨ander bzw. EU-Burger ¨ 44 4 Themen des Unterrichts 4.4.4 Kursthemen des 13. Jahrgangs 1. Konflikte und Kooperation in den internationalen Beziehungen Die 90er Jahre sind gepr¨agt von einem raschen Wandel globaler Beziehungen in politischer, ¨okonomischer und sozialer Hinsicht. Die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung und der Durchbruch neuer Kommunikationstechniken sind ein weiteres Merkmal dieser Epoche. Die ¨okonomische Prosperit¨at hat dem Problem nachhaltigen Wirtschaftens eine globale Dimension verliehen. Die politische Neuorientierung zahlreicher Staaten im Ubergang von ¨ der Diktatur zur Demokratie hat die Bedeutung internationaler Konfliktregelung erh¨oht und zugleich die Frage der Menschenrechte neu akzentuiert. Diese vielf¨altigen Ver¨anderungen in den internationalen Beziehungen verlangen im Unterricht eine Reduktion auf wenige Theorien und Kategorien. Das hohe Maß an Aktualit¨at macht den Gebrauch verschiedener Medien und Quellen notwendig. Themen Inhalte Erscheinungsformen globaler Prozesse – Entwicklung des internationalen Systems nach 1989 – technologische Entwicklung und zunehmende weltwirtschaftliche Verflechtung – soziokulturelle Aspekte Strukturen internationalen Handelns – politische Dimension – sicherheitspolitische Dimension – ¨okonomische Dimension – Institutionen und Organisationen (UN, ASEAN, NATO, OSZE, GATT, WTO, IWF, Weltbank, NGOs) Theorien und Handlungsnormen der internationalen Beziehungen – Theorien internationaler Beziehungen – Friedenssicherung – Menschenrechte Nationale Politiken im Spannungsfeld internationaler Beziehungen – Isolationismus versus internationales Engagement – die Bundesrepublik in ihrer neuen Rolle – Asyl- und Einwanderungspolitik – Entwicklungspolitik 45 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II 2. Medien und Offentlichkeit ¨ Mit dem Ubergang zur Informationsgesellschaft sind Politik und Medien in ein symbio- ¨ tisches Verh¨altnis eingetreten. Die Politik hat dem wachsenden Einfluss der Medien im Alltag der Menschen Rechnung getragen. Zur Entscheidungsebene ist immer st¨arker die Darstellungsebene des politischen Prozesses hinzugetreten. Ebenso wichtig wie die politische Leistung ist ihre mediale Umsetzung. Medienkompetenz in einer solchen Gesellschaft heißt fur B ¨ urgerinnen und B ¨ urger, dass sie solche Zusammenh ¨ ¨ange in ihrer eigenen Urteilsbildung berucksichtigen k ¨ ¨onnen, dass ihnen bewusst ist, mit welchen Mitteln Medienmacher Wirkung beim Publikum erzielen m¨ochten. Wo die Medienproduktion selbst zu einem immer wichtigeren Teil der volkswirtschaftlichen Wertsch¨opfung geworden ist, heißt Medienkompetenz auch, die Bedeutung dieses Aspekts des Strukturwandels zu erfassen und sich mit den politischen, sozialen und ¨okonomischen Folgen der neuen Medientechnologien kritisch auseinander zu setzen. Schulerinnen und Sch ¨ uler k ¨ ¨onnten als Projekt ein Medienprodukt erstellen, in einer Zukunftswerkstatt uber die Formen politischer Willensbildung ¨ in einer fernen Mediengesellschaft diskutieren oder eine Meinungsumfrage erstellen. Themen Inhalte Politik und Medien – Informations- und Meinungsfreiheit als Voraussetzung politischer Willensbildung (Rechtsprechung des BVerfG) – Medienordnung in Deutschland – Medienordnungen im internationalen Vergleich – Der Wandel der politischen Kommunikationskultur: Mediatisierung von Politik, Entscheidungs- und Darstellungsebene und symbolische Politik, Nachrichtenwertkriterien, Personalisierung, Intimisierung und Visualisierung politischer Prozesse – Medienkompetenz in der demokratischen Burgerge- ¨ sellschaft Gesellschaft und Medien – Massenmedien und Lebensweltqualitativ: Die Rolle der Unterhaltung – Theorien der Medienwirkung: Fernsehen als heimlicher Erzieher, Public Relations und Bedurfnisstruk- ¨ tur, Medien und Gewalt, die Schweigespirale Wirtschaft und Medien – Internationalisierung des Mediensystems – Okonomisierung des Mediensystems: gesellschaftli- ¨ cher Auftrag und wirtschaftliches Interesse (Einschaltquoten, ¨offentlich-rechtlich - privat, Unternehmenskonzentration und Diversifizierung im Mediensektor) Neue Kommunikationstechnologien – Internet – Telearbeit – Virtuelle Lebenswelten – Chancen und Gefahren der neuen Kommunikationstechnologien 46 4 Themen des Unterrichts 3. Moderne Demokratie In den letzten Jahren haben in Deutschland politische Institutionen bei zahlreichen Burge- ¨ rinnen und Burgern an Ansehen verloren. Dies ist u.a. im Begriff der Politikverdrossen- ¨ heit zum Ausdruck gekommen. Die Ursachen sind vielf¨altig. Fur viele Menschen ist die ¨ politische Orientierung schwieriger geworden. Die Konfliktlinien innerhalb einer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft haben zugenommen. Die Folge ist, dass Politik in immer aufwendigeren Verfahren ermitteln muss, was konsensf¨ahig ist. Streitkultur ist die Form, in der dieser Prozess der Willensbildung abl¨auft. Bei der Vermittlung politischer Entscheidungen spielen Medien eine Art Ubersetzerrolle. Ber ¨ ucksichtigt man neuere Entwicklungen ¨ im Mediensektor, wird verst¨andlich, dass die Vielfalt des Angebotes die bewusste Auswahl wirklich bedeutsamer Informationen erschwert hat. Methodisch bietet sich im Zusammenhang mit diesem Thema ein Parlamentsbesuch oder die Einladung an eine/einen Abgeordneten an, im Unterricht mit den Schulern zu debat- ¨ tieren. In einer nachgespielten Fraktionssitzung und in der Einubung der Pro-und-Contra ¨ Diskussion k¨onnen Schulerinnen und Sch ¨ uler lernen, sich in die Situation von Abgeord- ¨ neten zu versetzen. Themen Inhalte Individualisierung und politische Kultur – Motive des politischen Engagements – Rolle des Vertrauens in Institutionen – Notwendigkeit einer Streitkultur Konflikt und Konsens – Was kann strittig sein- Konfliktlinien – (cleavages) westeurop¨aischer Demokratien (konfessionell, sozio¨okonomisch, postmateriell) – Was muss konsensf¨ahig sein- – Verfassungsprinzipien und Rechtsstaatlichkeit – Pluralismus und Gemeinwohlorientierung Probleme der politischen Willensbildung – Parlamentarismus und Parteiendemokratie – Formen der Volkssouver¨anit¨at – F¨oderalismus und Politikverflechtung – horizontale und vertikale Gewaltenteilung – BVerfG als Ersatzgesetzgeber Demokratisierung und Partizipation in Europa – Demokratiedefizite in der EU – R¨aume politischen Handelns: das Europa der Nationalstaaten und Regionen Demokratie und Offentlich- ¨ keit – demokratisches System und die Mediatisierung von Politik (output der Politik, mediengerechtes Verhalten der politischen Akteure) – politische Willensbildung in der Mediengesellschaft (input der Politik, Formen der Problemwahrnehmung durch den Souver¨an Demokratie und Okonomie ¨ – Grundgesetz und Wirtschaftsordnung – Korporatismus in modernen Gesellschaften (z.B. Tarifautonomie und neutraler Staat, Bundnis f ¨ ur Arbeit) ¨ – eine ¨okonomische Theorie politischen Handelns (rational choice) – Umverteilung in demokratischen Systemen (eine Theorie der Gerechtigkeit) 47 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II 4. Die Zukunft des Sozialstaats Fragen des Sozialstaates stellen in den letzten Jahren zentrale Inhalte der innenpolitischen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik Deutschland dar. Ausgel¨ost durch Finanzierungsprobleme in der Folge von Massenarbeitslosigkeit und Staatsverschuldung konkurrieren vielf¨altige L¨osungsstrategien miteinander. Ziele des Unterrichts sind die Vermittlung grundlegender Informationen, die Strukturierung der dr¨angenden aktuellen Herausforderungen - gerade auch durch internationale Vergleiche - und die F¨orderung der Urteilsf¨ahigkeit der Schulerinnen und Sch ¨ uler. Expertenbefragungen und Exkursionen bieten sich bei ¨ diesem Thema besonders an. Themen Inhalte Der Sozialstaat der Bundesrepublik Deutschland – Ideengeschichtliche und verfassungsrechtliche Hintergrunde ¨ – Soziale Sicherungssysteme im Uberblick ( ¨ ” Soziales Netz“) – Nutzenaspekt: Soziale Leistungen an Beispielen – Kostenaspekt: Sozialabgaben und Steuern – Soziale Teilhabe: Mitbestimmung, Betriebsverfassungsgesetz, Tarifpolitik Nationale Herausforderungen – ” Gleichwertigkeit der Lebensverh¨altnisse“ unter dem Aspekt der deutschen Einheit – Arbeitslosigkeit als Herausforderung fur den Staat ¨ – Auswirkungen des sozialen Wandels: Individualisierung, Altersstruktur, Multiethnizit¨at, Ver¨anderung der Familienstrukturen – Positionen der Parteien, Verb¨ande (Arbeitgeber - Gewerkschaften) und Wissenschaft zu der zukunfti- ¨ gen Gestaltung staatlicher Aufgaben: Solidarit¨at oder Subsidiarit¨at Internationale Herausforderungen – Abschw¨achung der Systemkonkurrenz nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes – Sozialstaatliche Regelungen im internationalen Vergleich – Ruckwirkungen der Globalisierung: neue Chancen ¨ und Risiken fur den Standort Deutschland ¨ – Nationale und internationale Strategien: Anpassung - Abkoppelung - multilaterale Regelungen 48 4 Themen des Unterrichts 5. Gewinner und Verlierer der Globalisierung Beim anhaltenden Prozess der Globalisierung ist auf der einen Seite eine zunehmende wirtschaftliche Verflechtung mit prosperierender Entwicklung zu beobachten. Auf der anderen Seite zeichnen sich eine Desintegration auf gesellschaftlicher Ebene und ein Funktionsverlust auf staatlicher Seite ab. Damit stellt sich die Frage nach der politischen Gestaltbarkeit der Globalisierung und deren Auswirkungen. Themen Inhalte Okonomische Dimension ¨ der Globalisierung – Globalisierung heißt Regionalisierung (Wirtschaftstriade und ihre Stellung als ¨okonomische Kernr¨aume) – Kennzeichen der Globalisierung (Liberalisierung des Handels, Deregulierung, Internationalisierung der Kapitalstr¨ome) – Entwicklung und Institutionen der globalen Wettbewerbsordnung (OECD, G7, GATT, WTO, Weltbank, IWF) – Globalisierung als Falle oder als Fortschritt (Auswirkungen der Globalisierung auf nachhaltige Entwicklung, auf die Arbeitsm¨arkte, auf die Verteilung von Kapital) Gesellschaftliche Auswirkungen der Globalisierung – Chancen fur die Entstehung einer neuen Zivilgesell- ¨ schaft (Abkommen von Rio, NGO’s, Weltrisikogesellschaft) – Emanzipatorische M¨oglichkeiten fur Frauen im Glo- ¨ balisierungsprozess – Versch¨arfung sozialer Konflikte (Abbau sozialstaatlicher Prinzipien, Gerechtigkeitslucke) ¨ Globalisierung und politische Steuerung – Institutionen kollektiver Interessen (UNO, OSZE, NATO) – neue Herausforderung durch wachsenden Kooperationsbedarf (Internationale Gerichtsh¨ofe, Krisen- und Konfliktbew¨altigung, Menschenrechte) – Weltordnung im Zeichen von Kooperation oder Konfrontation 49 Wirtschaft/Politik – Sekundarstufe II 6. Spannungsfeld von Okonomie und ¨ Okologie ¨ Seit der industriellen Revolution sind der Verbrauch naturlicher Ressourcen und die Ein- ¨ leitung sch¨adlicher Substanzen in die naturlichen Kreisl ¨ ¨aufe stetig gestiegen, so dass die negativen Folgen heute in fast allen Lebensbereichen erkennbar geworden und ins ¨offentliche Bewusstsein geruckt sind. Seit den 70er Jahren hat das Umweltthema eine zentrale ¨ Bedeutung in der politischen Auseinandersetzung bekommen. Als Arbeitsmethoden in diesem Bereich bieten sich besonders an: • projektorientiertes Arbeiten • Berucksichtigung der Interessen der Sch ¨ ulerinnen und Sch ¨ uler, selbst ¨ ¨andige Informationsbeschaffung, -bearbeitung und -auswertung • Kooperation mit anderen F¨achern, u.a. mit Biologie, Chemie, Erdkunde und auch dem Projektunterricht • Erarbeitung einer Ausstellung zur Darstellung der Ergebnisse, Berichte in der Schuler- ¨ zeitung, der Lokalpresse Themen Inhalte Problembeschreibung an einem (oder mehreren) aktuellen Fallbeispiel(en), Problemanalyse – Theorie der ¨offentlichen Guter ¨ – Theorie der externen Kosten Modell einer ¨okologischen Okonomie ¨ – wirtschaftliche Komponenten – gesellschaftliche Komponenten – politische Komponenten Praktische Ans¨atze zur Probleml¨osung auf nationaler und internationaler Ebene – Harmonisierung durch Gesetze und Verordnungen (Rahmenbedingungen auf EU-Ebene und deren Umsetzung auf nationaler Ebene) – marktwirtschaftliche Instrumente - ¨okologisches Konsumentenverhalten – Prinzip der Nachhaltigkeit – Globalisierung von Umweltpolitik

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